Impuls zum 8. Juni 2025
Von Gerold König, pax christi-Bundesvorsitzender, Langerwehe
„Wir müssen die Fenster und Türen der Kirchen aufmachen, auslüften und den Staub wegpusten“
Johannes XXIII
Lied GL 242
Komm allgewaltig heiliger Hauch
Mit dem Zitat von Papst Johannes XXIII möchte ich meinen Impuls zum Pfingstsonntag beginnen. Die Kirche ist mit dem neuen Papst Leo dem XIV dabei, den Staub rauszupusten. Aber nicht nur in der Kirche müssen Fenster und Türen geöffnet werden, damit Durchzug entsteht und der Staub hinausgeweht wird, nein auch in der Politik, im Miteinander, in unserem Leben. Das Pfingstereignis ist alles andere als „Türen zu“, die Augen verschließen, sich der Angst hingeben. Das Pfingstereignis ist Befreiung und öffnet uns die Augen:
Angst überwinden – vor wem ducke ich mich eigentlich weg? Vor wem oder was verschließe ich Augen und Ohren? Die Not in der Welt ist groß, tagtäglich produzieren die Nachrichten neue Bilder von Hass, Krieg, Ungerechtigkeit, Elend, Hunger und Tod.
Wir haben uns schon so daran gewöhnt, dass wir gar nicht mehr die Augen verschließen müssen. Die Bilder ziehen an uns vorbei und werden Alltag. Wir nehmen das alles hin und sagen, es muss doch irgendwie und irgendwem gelingen, Frieden zu schaffen. Es wird nicht gelingen, wenn wir uns wegducken, unserer Angst vor der Auseinandersetzung nachgeben. Frieden wird nicht gelingen, wenn wir die Fenster und Türen verschließen und uns verkriechen. Steht auf, wenn Ihr Menschen seid!
Öffnet Türen und Fenster, Köpfe und Herzen und prangert Unrecht an! Geht in die Auseinandersetzung!
Öffnet die Türen für Freund.innen, geht gemeinsam auf die Straßen und Plätze, habt Mut und sucht den Frieden. Jesus fordert uns in seinen Botschaften auf, Menschen zu sein, das Wagnis „Frieden“ einzugehen. Er ist den Weg der Gewaltfreiheit gegangen. Kein einfacher Weg. Käthe Kollwitz hat 1944 gesagt: „Der Pazifismus ist eben kein gelassenes Zusehen, sondern Arbeit, harte Arbeit“
Lied GL 251
Der heilige Geist erfüllt das All
Evangelium nach Johannes (20.19)
Es war am Abend des ersten Tages der neuen Woche. Die Jünger hatten solche Angst, dass sie die Türen und Fenster des Raumes, indem sie beisammen waren, verschlossen hielten. Mit einem Mal war da Jesus mitten unter ihnen, er trat in ihre Mitte und sprach:
„Friede sei mit Euch“ Dann zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Als die Jünger Jesus sahen, waren sie froh.
„Friede sei mit Euch!“ sagte Jesus noch einmal zu ihnen.
„Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich Euch!“
Und er hauchte sie an und sagte:
„Empfangt die heilige Geistkraft! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben. Wem ihr sie aber nicht vergebt, dem sind sie auch nicht vergeben“
…..und dann wehte tatsächlich ein verheißungsvoller Wind des Aufbruchs, denn Angst ist ein schlechter Ratgeber. The wind of change – Der Wind des Wechsels! Öffnen wir also unsere Türen und Herzen, damit der Wind des Wechsels und durchpustet, den Staub ablöst und uns frisch macht, Mut gibt, die Türen offen zu halten.
Lied GL 246
Send uns deine Geisteskraft
Statt Fürbitten: The Skorpions – Wind of change
Ich folge der Moskva
runter zum Gorky Park
dem Wind der Veränderung lauschend
Eine Sommernacht im August
Soldaten marschieren vorbei
dem Wind der Veränderung lauschend
Die Welt wird kleiner
und hast du je gedacht
dass wir so nahe sein könnten, wie Brüder?
Die Zukunft liegt in der Luft
ich kann sie fühlen, überall
sie weht mit dem Wind der Veränderung
Bring mich zu der Magie des Moments
in einer glorreichen Nacht
wo die Kinder von Morgen vor sich hinträumen,
im Wind der Veränderung
Laufe die Straße hinunter
und ferne Erinnerungen
sind für immer in der Vergangenheit begraben
Ich folge der Moskva
runter zum Gorky Park
dem Wind der Veränderung lauschend
Bring mich zur Magie des Moments
in einer glorreichen Nacht
wo die Kinder von Morgen ihre Träume teilen
mit dir und mir
Der Wind der Veränderung bläst geradewegs
ins Gesicht der Zeit
wie ein Sturm, der
die Freiheitsglocke für den Frieden der Gedanken
läuten wird
lass deine Balalaika singen
was meine Gitarre erzählen will
Bring mich zur Magie des Moments
in einer glorreichen Nacht
Wo die Kinder von Morgen ihre Träume teilen
mit dir und mit mir
Bring mich zur Magie des Moments
in einer glorreichen Nacht
wo die Kinder von Morgen vor sich hinträumen
im Wind der Veränderung
Nehmen wir den Wind der Veränderung auf, streifen wir die Angst ab, öffnen wir die Türen für den Hauch der Geistkraft über dieses Pfingstfest hinaus.
Der Friede sei mit Euch! Deshalb immer und immer wieder: Steht auf, wenn Ihr Menschen seid! Handelt! Lasst uns alle die Herausforderungen des Pfingstfestes annehmen.
So lasst uns unser Gebet an Pfingsten mit dem Gebet beenden, dass der Herr uns gelehrt hat, zu beten:
Vater unser im Himmel
geheiligt werde Dein Name
Dein Reich komme
dein Wille gesche
wie im Himmel, so auf Erden
unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
und führe uns nicht in Versuchung
sondern erlöse uns von dem Bösen
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit Amen
So lass uns in Deinem Namen Herr, die nötigen Schritte tun!
Steht auf, wenn ihr Menschen seid!
Lied GL 249
Der Geist des Herrn erfüllt das All
Segen
Der Herr behüte und begleite uns auf unseren Wegen aus der Angst
Er schenke uns seinen Segen, als sein Gabe – als Mutmacher für unseren Weg
So segne uns
Der Vater
der Sohn
und die hl. Geistkraft
Amen